Corona – seit Frühjahr 2020 das omnipräsente Thema in unserem Wohnheim und bei Ausbruch Hauptgesprächsthema unserer Klientel. Die vorwiegend männlichen Bewohner meistern die Einschränkungen
bisher sehr gut - dies wider Erwarten seitens des Fachpersonals. Gross waren die Befürchtungen, dass sich die zum Teil renitenten Bewohner nicht an die Lockdown-Regeln halten würden und die
Infektion im Heim sehr schnell um sich greifen werde. Dies hat sich als Irrtum herausgestellt und zeigt mitunter auf, wie die zum Teil schwer suchterkrankten Männer funktionieren. Selten bestehen
ausserhalb der Institution soziale Kontakte. Vielfach sind es Einzelgänger, die sich einzig für die Beschaffung von Alkohol nach draussen begeben.Das Leben im Heim zeigt sich indes unverändert,
einzig der Konsum ist etwas zurückgegangen. Dies sicherlich auch aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten ausserhalb der Institution, herbeigeführt durch den teilweisen Lockdown. Durch den
geringeren Konsum ist die Grundstimmung entspannter. Einhergehend mit der seit Oktober eingeführten Maskenpflicht zeigt sich zudem, dass es kaum zu Erkältungen und grippalen Infekten kommt. So
zeigen sich neben den grossen Schattenseiten der Pandemie auch kleine Silberstreifen am Horizont, welche sich mit dem Einzug des Frühlings und der bevorstehenden Impfungen mehr und mehr
ausbreiten und eine Entspannung mit sich bringen werden.